Honig schleudern
Zuerst wird am Tag vor dem Schleudern eine Bienenflucht zwischen Honigraum und Brutraum eingesetzt. Die Bienen können dann nur noch vom Honigraum (HR) in den Brutraum krabbeln, aber nicht mehr in den Honigraum.
Die Bienenanzahl reduziert sich so im HR beträchtlich. Somit können die wenigen, verbleibenden Bienen, auf den Honigwaben, schnell abgefegt werden.
Die so gesammelten, reifen Honigwaben werden –bienenfrei- zum Schleuderraum transportiert. Die Wachsdeckel der verdeckelten Honigwaben werden mit einer Entdeckelungsgabel abgehoben und entfernt (Deckelwachs zum einschmelzen!).
Jetzt können die Waben in meine handbetriebene 4 Waben-Radialschleuder eingehängt werden. Nach zweimaligem Umdrehen der Waben in der Schleuder (Anschleudern, Ausschleudern) wird der Honig, auf beiden Wabenseiten, durch die Zentrifugalkraft, an die Schleuderwand geschleudert.
Über das Auslassventil läuft der zusammengelaufene Honig über 2 Reinigungssiebe in den Sammelbehälter.
Im Sammelbehälter wird der Honig, nach 2 Tagen, abgeschäumt, d.h. von Schwebstoffen (Wachsteilchen etc.) gereinigt, die sich als weißer Schaum, an der Honigoberfläche, sammeln.
Nun kann der Honig in Gläser abgefüllt werden.
Vom Nektar zum reifen Honig
Wenn der Nektar von den Flugbienen gesammelt, und im Stock, mehrere Male, zwischen den Stockbienen übergeben wurde, wird dieser in eine Wabe eingelagert. Idealerweise in eine Wabe des Honigraums. Bei diesen Übergaben, zwischen den Stockbienen, wird dem Nektar bereits Wasser entzogen.
Von den ca. 600 Litern Nektar, die ein Volk über das Jahr sammelt, werden ca. 300kg Honig erzeugt. Davon bleiben dem Imker ca. 20-40kg Honig pro Volk zum ausschleudern. Der Großteil wird, über das Jahr, zur Brutpflege und den Eigenbedarf der Bienen verbraucht.
Für das Schleudern des Honigs darf der Honig maximal 17-18% Wassergehalt. Auch für die Bienen, wie auch für den Imker, wäre der zu hohe Wassergehalt, für die Bevorratung, von Nachteil (Gären). Durch gezielte Ventilation und Wärmeerzeugung reduzieren die Bienen den Wassergehalt. Bei reifem Honig werden die Honigwaben mit einem Wachsdeckel verschlossen.
Der genaue Wassergehalt wird mit dem Refraktormeter gemessen. Ab 17% Wassergehalt, oder weniger, ist der Honig schleuderreif.
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